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AutorenbildDennis @Feeling Grape

Stadt, Land, Wein – Part 1: Rheinhessen, Pfalz und Baden

Aktualisiert: 20. Apr. 2022

20,7 Liter. So viel trinkt der Durchschnittsdeutsche im Jahr.

Findet Ihr viel? Im Vergleich zu Bier ist es vermutlich immer noch ziemlich wenig. Wein steht für ca. 1/6 des durchschnittlichen Alkoholkonsums in Deutschland. Statista hat uns das freundlicherweise schick aufbereitet.

Die anbaumäßig größte Region ist dabei – Wine Geeks werden das wissen- Rheinhessen, gefolgt von der Pfalz und Baden.

Deutschland hat 13 Weinbauregionen, von denen einige größer und kleiner, einige klimatisch bevorteilter und andere historisch wichtiger sind. Die meisten Anbaugebiete (bis auf Baden) haben dabei ein so genanntes „kühles Kontinentalklima“. Im Sommer sind die Niederschlagsmengen oft hoch, in der letzten Reifephase allerdings meist niedrig. Dank dieser langen Reifeperiode, können die Trauben aromatisch duchreifen, ohne zu früh Zuckerreif zu werden. Dies ermöglicht Rebsorten wie Riesling oder Spätburgunder ein ideales Reifefenster.

Wer von den Regionen und Deutschland geografisch keine Vorstellung hat, kann sich in der Karte aus dem Beitragspic ein Bild machen und sich selbst mal verorten. Allerdings muss man hier erwähnen, dass es rein formell eigentlich 13 Anbauregionen in Deutschland gibt. Abgebildet sind hier nur die 3 größten Gebiete nach Anbaufläche.

Rheinhessen: Mengenmäßig King sind hier vor allem Müller-Thurgau und Riesling. Rheinhessen ist eigentlich DAS Flächenland des deutschen Weinbaus. Es wird auch als Land der tausend Hügel bezeichnet und deckt das nordwestliche Ende des Oberrheingrabens ab. Dank seiner geschützten Lage im Windschatten von Hunsrück, Taunus und Odenwald ist es eine der wärmsten und trockensten Gegenden Deutschlands. Es gibt (z.B. am roten Hang) auch fantastische große Lagen von der Rheinterasse (z.B. rund um Nierstein) und durchaus spannende Burgunder.Es ist aber vor allem die Region, die sich in den letzten 20 Jahren am stärksten modernisiert und verändert hat. Weingüter to know: Wittmann, Dreissigacker, Kai Schätzel, Keller, Battenfeld-Spanier, Gunderloch, aber auch Schaumweinhersteller wie Volker Raumland.

Pfalz: Dicht darauf folgt die Pfalz. In den Spitzenlagen der Mittelhaardt (Deidesheim und Forst) und südlichen Weinstraße (Schweigen-Rechtenbach) wachsen große, trockene Rieslinge und Pinots. Wenn man so will, ist die Pfalz die direkte Verlängerung des Elsaß. Die Weinberge erstrecken sich demnach in direkter Linie nördlich der Vogesen in einem schmalen Streifen. Es ist eine sehr trockene Region mit viel Wärme. Top-Lagen findet man um Deidesheim, Neustadt und Schweigen. In den umliegenden Gemeinden tobt sich die Jungwinzer-Elite Deutschlands aus. Naturweine, Zero-Dosage-Sekt, Orange. Aber eben auch Versuchsanlagen von Grenache, große Pinots, Sauvignon Blanc im Neue Welt Stil und Bordeaux-Cuvées. Gleichzeitig ist das eben auch das Land der Weinschorle. Entsprechend gibt es hier auch viele Literweine zu fairen Preisen. Weingüter to know: Bürklin-Wolf, Odinstal, Von Winning, Rings, Markus Schneider, Andres, Fußer, Knipser, Buhl, Christmann, Bassermann-Jordan… die Liste ist beinahe endlos.

Baden: Die wärmste Region Deutschlands. Von hier kommen hauptsächlich Burgundersorten (Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay und Spätburgunder). Von hier kommen tendenziell vergleichsweise Alkohol- und körperreiche Weine. Etwa 30 % aller Weine kommen aus der Gegend um Freiburg, wo auch die besten Lagen beheimatet sind. Es gibt ganz großartige Pinots, die ganz vorne mitspielen, aber leider auch noch viele Genossenschaftsweine (gerade in der Ortenau), die unter ihren Möglichkeiten bleiben. Die Riesling Stilistik ist vergleichbar mit dem Elsaß und eher breitschultrig. Weingüter to know: Franz Keller, Bernhard Huber, Ziereisen, Dr. Heger, Wöhrle, Laible, Kopp,…

Ich hoffe, Ihr konntet einen kleinen Einblick in die 3 größten Weinanbaugebiete Deutschlands bekommen.

Part II mit Mosel, Rheingau und Saar/Ruwer folgt demnächst…

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