Die 10 °C-Marke wurde am Wochenende überschritten. Halleluja!
Da steigen Reisesehnsüchte, der Wunsch nach Sommer und natürlich auch der Durst.
Wie gut, dass es in Deutschland die perfekte Oldschool-Alternative zu Caipirinha, Radler und Bacardi auf Eis gibt: Junger, restsüßer Moselriesling. Wein, dessen Gärung bei 8-10 Vol.-% gestoppt wird. Das geschieht meist entweder durch Filtration des Weins (wodurch die Hefe aus dem Wein entfernt wird), durch Abkühlen (wodurch die Hefe inaktiv wird), oder durch Schwefelzugabe (wodurch die Hefe stirbt). Alle Methoden haben gemein, dass die Gärung so effektiv unterbrochen wird.
Wer jetzt mit der Nase rümpft, weil er sonst nur trockene Weine trinkt, sollte kurz innehalten und das beim nächsten Terassentag einfach mal probieren und – wichtig! – gut gekühlt genießen. So wie meine Freundin und ich in der Trotte in Freiburg diesen 2019er Niedermenninger Herrenberg vom Hofgut Falkenstein genießen. Das hat gar nichts zu tun mit halbtrockenem Wein für die Schorle aus der Winzergenossenschaft. Grüne Früchte, kühles, mineralisches Mundgefühl und ein tolles süß-saures Spiel. Eine eiskalte Erwachsenen-Limo von der Mosel.
Und das beste: das ist ein absoluter Bang for the Buck. Bei vielen Moselweingütern beginnt die Preisstruktur schon bei unfassbaren 6 Euro. Der Herrenberg liegt bei immer noch günstigen 12 Euro.
Das ist einfach nur lecker.
91/100
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